Eine periphere Lähmung liegt vor, wenn periphere Nerven eingeklemmt, gedrückt oder verletzt worden sind. Eine Schädigung des Nervs kann zu einer teilweisen oder kompletten Lähmung der vom betroffenen Nerv versorgten Muskulatur führen. Die Bewegung sowie die Warnehmung der betroffenen Körperstellen können dann stark eingeschränkt sein. Regelmäßig angewendete Elektrostimulation peripher gelähmter Muskeln mit unserem PARESESTIM oder KT Parese fördert das Aufrechterhalten und Wiedererlangen der ursprünglichen Kraft.
Nach Unfällen, OP’S, Bandscheibenvorfällen und teilendoprotetischen Versorgungen (TEP) können die Nerven, die vom Gehirn und Rückenmark zu den Extremitäten führen, geschädigt sein. Der Patient ist dann teilweise oder vollständig in seinen alltäglichen Bewegungen – wie z.B. beim Greifen oder Gehen – eingeschränkt. Wird die durch die Nervenlähmung betroffene Muskulatur nicht gereizt, baut sich der Muskel ab.
Geschädigte Muskulatur mit Elektrostimulation aufrechterhalten und zurückgewinnen
Ein an Volumen und Gewicht reduzierter Muskel kann wieder aufgebaut werden, wenn die Muskelfasern regelmäßig gereizt werden. Die Funktionelle Elektrostimulation gleicht den fehlenden körpereigenen Impuls zwischen Nerv und Muskel mit variablen, kurzen Impulsen via Elektroden über das betroffene Muskelareal aus. Die elektrische Reizbarkeit der betroffenen Muskulatur bleibt erhalten, sofern die Nerv-Muskelverbindung noch intakt ist.
Bei sachgemäßer Anwendung ist die Elektrostimulation peripher gelähmter Muskulatur gut verträglich. Die individuelle Stromstärke, Impulsbreite und Pausenzeiten legt der Therapeut und Arzt für jeden Patienten individuell fest.
Vorteile der Funktionellen Elektrostimulation
Die durch das Elektrostimulationsgerät provozierte Kontraktion des Muskels
- erhält den Muskel am Leben
- fördert die Reinnervation
- verhindert einen bindegewebigen Ersatz des Muskels
- vermeidet einen raschen Abbau der Muskulatur (Atrophie)
- erhält und verbessert die Gelenkbeweglichkeit (Kontrakturprophylaxe)
Die aktive Muskulatur wird durch die Stimulation nicht beeinträchtigt.
Einsatzbereiche bei peripheren Nervenschäden
Bandscheibenvorfall
Bei einem Bandscheiben-Vorfall kann es zu Lähmungserscheinungen kommen. Wird der Nerv geschädigt, ist der natürliche Reiz zwischen Nerv und Muskeln eingeschränkt oder nicht mehr vorhanden. Elektrische Muskelstimulation kann den fehlenden Reiz manuell ausgleichen und für eine Kontraktion des Muskels sorgen. Bei regelmäßiger, fachgerechter Anwendung wird der Muskel aktiv gehalten.
Verletzungen
Bei Verletzungen hat sich Funktionelle Elektrostimulation als wirkungsvolle Ergänzung der physikalischen Frühmobilisation bewährt. Sowohl zur Vorbeugung eines Muskelabbaus als auch zum Aufbau eines Muskelquerschnitts.
Weitere Einsatzbereiche bei peripheren Lähmungen:
- Fall-Hand
- Fußheberschwäche
- Facialisparese
- Druckläsionen
- Muskelabbau
- unvollständige Innervation